Naheliegend: Regional einkaufen
Die Bedeutung von Lebensmitteln regionaler Herkunft nimmt zweifelsohne zu. Immer häufiger greifen Konsumenten auch in Niedersachsen zu Kartoffeln aus der Lüneburger Heide, zu Nienburger Spargel oder Äpfeln aus dem Alten Land. Wer regional kauft, möchte nicht selten auch Zeichen setzen: für kurze Lieferwege, für die regionale Wirtschaft, für Transparenz und Qualität. Studien zeigen, dass heimischen Waren positive Eigenschaften wie Authentizität, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit zugeordnet werden. Kunden unterstützen mit ihrer Kaufentscheidung bewusst die lokale Landwirtschaft, damit einher geht die Hoffnung auf Erhalt der heimischen Kulturlandschaft und möglichst vieler Arbeitsplätze.
Auch ökologische und sogar politische Motive leiten häufig die Kaufentscheidungen. Man möchte bewusst dezentralen, vermeintlich umweltschonenderen Produktionsformen und Strukturen das Vertrauen aussprechen. Einige Regionalbewegungen verstehen sich ausdrücklich als Gegenkonzept zu Globalisierung und internationaler Arbeitsteilung und sehen sich als Alternative eines effizienzgeprägten Materialismus.
Der Trend zum Regionalen stellt Erzeuger und Händler vor neue Herausforderungen. Beispielsweise müssen beide Seiten eine für die Direktvermarktung funktionierende Logistik entwickeln. Der erste Schritt erfolgreicher Regionalvermarktung ist indes ein anderer: die Definition von Regionalität. Wo beginnt die Region, wo endet sie? Und, ebenso wichtig: Wie viel Heimat steckt in der Region?